Drucksache - HuK/072/2005  

Betreff: Grundsatzbeschluss zum Denkmal Curd Christoph von Schwerin
Status:öffentlichDrucksache-Art:Beschlussvorlage
Unterzeichner FB/SG:Herr Dr. Hornburg
Federführend:Haupt- und Kulturamt Beteiligt:Haupt- und Kulturamt
Bearbeiter/-in: Hofmann, Ute   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Schule, Kultur und Sport Empfehlung
26.05.2005 
öffentliche/nicht öffentliche Sitzung des Ausschusses für Schule, Kultur und Sport (offen)   
Ausschuss für Schule, Kultur und Sport Empfehlung
Finanzausschuss Empfehlung
08.08.2005 
Sitzung des Finanzausschusses geändert beschlossen   
Stadtvertretung der Hansestadt Anklam Entscheidung
18.08.2005 
öffentliche/nicht öffentliche Sitzung der Stadtvertretung zurückgestellt   

Beschlussvorschlag:

Beschlussvorschlag:

 

1.Die Stadtvertretung beschließt den Erwerb, die Restaurierung und Aufstellung des

   Denkmals Curd Christoph von Schwerin in Anklam entsprechend den Angeboten

   vom 07. 12. 2004 und vom 20. 01. 2005 (31.067,12 €).

 

2.Die Stadtvertretung beschließt den Erwerb, die Restaurierung und Aufstellung des

   Denkmals Curd Christoph von Schwerin in Anklam entsprechend den Angeboten

   vom 07. 12. 2004 und vom 08. 02. 2005 (18.956,72 €).

 

 

 

 

 

 

Sachdarstellung:

Sachdarstellung:

 

Das Denkmal von Curd Christoph von Schwerin, das sich gegenwärtig auf dem Gelände des Pommerschen Landesmuseums in Greifswald befindet, soll seit Jahrzehnten einen würdigen Standort erhalten.

 

Da die Denkmalbehörden eine Aufstellung am ursprünglichen Standort in Schwerinsburg ausschließen, die Familie von Schwerin, vertreten durch Mathias Graf v. Schwerin, ebenfalls an einem geeigneten Standplatz für das Denkmal interessiert sind, erscheint die Hansestadt Anklam als zukünftiger Standort für das Denkmal geeignet. Nach Schwerinsburg hat Anklam als Kreisstadt am ehesten einen historischen Bezug zu der dargestellten Persönlichkeit.

 

Der 1684 in Löwitz bei Anklam geborene Curd Christoph trat 1720 in preußische Dienste. Er wurde einer der fähigsten preußischen Heerführer. 1741 verwies er den erst ein Jahr amtierenden jungen preußischen Königs vom Schlachtfeld bei Wollwitz, um eine bereits verloren geglaubte Schlacht zu gewinnen. Der Alte Fritz verzieh ihm das nie. Bereits 73jährig fiel Curd Christoph von Schwerin 1757 in der Schlacht bei Prag an der Spitze seines Regimes.

 

In den Friedenzeiten widmete er sich der Landwirtschaft. Durch sein Engagement auf diesem Gebiet war er auch sehr erfolgreich. Das ermöglichte es ihm in Kummerow (später Schwerinsburg) an ansehnliches Schloss zu erreichten, das größte Barockschloss Pommerns.

 

Die Schwerins waren keine willfährigen Vollstrecker hoheitlicher Gewalt. Ihnen wurde ein großer Gerechtigkeitssinn bescheinigt. Ungerechtigkeiten und Menschenverachtung lehnte Curd Christoph ab, auch wenn er dadurch in Konfrontation zu den Machthabern geriet. Ohne zu glorifizieren und unter Beachtung der Zeitumstände, deren Repräsentant auch Curd Christoph von Schwerin war, gehört er doch zu den Persönlichkeiten aus dem Landkreis Anklam, die eine Würdigung verdienen.

 

Auch kunsthistorisch ist das Denkmal von Bedeutung. Es ist ein Werk des Berliner Künstlers Heinrich Bettkober aus dem Jahr 1790. Für die Denkmallandschaft in der Hansestadt Anklam ist es unbedingt eine Bereicherung. Die Plastik des Curd Christoph von Schwerin wäre das älteste figürliche Denkmal in der Hansestadt Anklam.

 

Neben der fachgerechten Restaurierung, die durch die Fa. Preik vorgenommen werden könnte, ist ein öffentlichkeitswirksamer Standort auszuwählen. Dieser sollte der Bedeutung der historischen Persönlichkeit und des Kunstwerkes gerecht werden.

 

Für das Denkmal ist ein kostenfreier Erwerb vorgesehen.

 

Seitens der Familie von Schwerin wurde eine Beteiligung an der Restaurierung signalisiert.

 

Sollte die Hansestadt Anklam eine Entscheidung zum Erwerb des Denkmals fällen, könnte außerdem eine Förderung beantragt werden, um die Aufwendungen zu minimieren.

 

Die Summe für die Restaurierung des Denkmals ist in beiden Varianten gleich. Der Preisunterschied ist in der Herstellung des Sockels begründet, der aus Sandstein oder Kalkstein gefertigt werden kann.