Drucksache - FB1/056/2007  

Betreff: Vereinsbeitritt der Hansestadt Anklam zum Verein "Europäische Route der Backsteingotik"
Status:öffentlichDrucksache-Art:Beschlussvorlage
Unterzeichner FB/SG:Frau Eichelbaum, Karola
Federführend:Fachbereich 1 - Bau, Stadtentwicklung und Immobilienmanagement Beteiligt:Ausschuss für Finanzen
Bearbeiter/-in: Moor, Karola  Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Tourismus
   Stadtvertreter
   Fachbereich 1 - Bau, Stadtentwicklung und Immobilienmanagement
Beratungsfolge:
Finanzausschuss Empfehlung
13.08.2007 
öffentliche/nicht öffentliche Sitzung des Finanzausschusses ungeändert beschlossen   
Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Tourismus Empfehlung
13.08.2007 
öffentliche/nicht öffentliche Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Tourismus (offen)     
Stadtvertretung der Hansestadt Anklam Entscheidung
23.08.2007 
öffentliche/nicht öffentliche Sitzung der Stadtvertretung ungeändert beschlossen   

Beschlussvorschlag:

Beschlussvorschlag:

 

Die Stadtvertretung beschließt, dass die Hansestadt Anklam dem Verein „Europäische Route der Backsteingotik e.V.“ beitritt.

Der Jahresbeitrag in Höhe von 2.500 EUR ist - beginnend mit dem Haushaltsjahr 2008 - im Haushaltsplan der Hansestadt Anklam zur Verfügung zu stellen.

Sachdarstellung:

Sachdarstellung:

 

1.              Allgemeines  zum INTERREG IIIB-Projekt „EuRoB II“

 

Im Rahmen des INTERREG III Projektes "Europäische Route der Backsteingotik“ konnte im Rahmen der Projektlaufzeit von insgesamt 5 Jahren eine auf Backsteingotik-Denkmäler ausgerichtete Tourismusroute im Ostseeraum entwickelt werden.

Die Route erstreckt sich über sieben Länder, 26 Städte und zwei Regionen von Schweden über Dänemark, Deutschland, Polen, Litauen, Lettland bis nach Estland und vereint das Kulturerbe Backsteingotik und die Reize der küstennahen Landschaft.

Der Beitritt zum Projekt „EuRoB II“ und die damit verbundenen Finanzierung des Eigenanteils der Hansestadt Anklam  an den Projektkosten in Höhe von 25%  (5.000,00€) wurde durch den Hauptausschuss 2004 beschlossen (Beschlussvorlage WTS/003/2004).

 

Mit dem Projekt EuRoB wurde die Entwicklung und Vermarktung nordeuropäischer Backsteingotik in Dänemark, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Schweden und Deutschland entlang des Ostseeraumes in Zusammenarbeit von mehr als 36 Partnern, Tourismus-, Kultur- sowie Denkmalverantwortlichen unter dem Management des Dachverbandes „Deutscher Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung“ Berlin erfolgreich umgesetzt.

 

 

2.              Ergebnisse des Projektes EuRoB II

 

Folgende Produkte wurden im Projektzeitraum 2005-2007 in einem unverwechselbaren Corporate Design zur lokalen und europaweiten Verbreitung und Vermarktung umgesetzt:

 

  • 100.000 Postkarten als kostenlose „Give.Aways“
  • 3000 Poster zur Präsentation und Weitergabe an Interessierte
  • 300.000 Übersichtsflyer in englischer, deutscher und polnischer Sprache, jeweils bei Erweiterung der Route aktualisiert um Einleger zur Präsentation neuer Highlights.
  • Je 5000 Stadtflyer jeder Stadt (teilweise noch im Prozess der Erarbeitung -Fertigstellung Flyer Anklam September 2007) zur Präsentation der Stadt auf der Gesamtroute und dem thematischen Bezug vor Ort.
  • Dreisprachige (englisch, deutsch, polnisch) touristischen Internetpräsenz (www.eurob.org), die im Jahr 2006 für die Darstellung des Kulturerbes Backsteingotik und die gleichzeitige Verbindung mit weiteren touristischen Highlights der Städte während einer europäischen Konferenz in Malmö ausgezeichnet wurde. Der Zugriff auf diese Seite wächst stark und beträgt mit knapp 20.000 pro Monat nur noch etwas weniger als zum Beispiel auf der Website der touristisch etablierten Region „Spreewald“.
  • Aufbau der Subdomain http://bricks.eurob.org mit detaillierten und wissenschaftlich fundierten Informationen aus Bauforschung und Kunsthistorie zu ausgewählten Denkmalen der Backsteingotik; in Kürze zweisprachig (englisch, deutsch).
  • Dreisprachige Routenbroschüre (Auflage rund 15.000), etwa 50seitig bis Frühsommer 2007; die sich an Reiseveranstalter aus dem Segment Kultur-, Städte und Bildungstourismus richtet, Vorschläge für Routen entlang der EuRoB bietet und weitere Highlights in den Städten vor stellt.
  • touristische Beschilderung in vielen EuRoB-Städten und –denkmalen zur Sichtbarkeit des Denkmals und der Route.
  • Einzelmaßnahmen auf städtischer Ebene wie Info-Terminals, Denkmalilluminationen, ausgewählte Maßnahmen an Denkmälern etc.
  • Präsentation der Route auf öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen und Messen wie ITB Berlin 2005, 2006 und 2007, Reisemesse in Danzig 2007 etc.
  • Netzwerkeffekte und Wissenstransfer: Gute Beispiele und Erfahrungen aus allen Städten führen dazu, dass sich die touristische Qualität von Produkten und Dienstleistungen in allen EuRoB-Städten sukzessive verbessert und die Verantwortlichen vor Ort von einem großen Pool gemeinsamer Ideen profitieren. Dies stärkt die EuRoB-Städte in ihren Anstrengungen, sich gegenüber anderen Destinationen zu profilieren.

 

 

3.              Fortführung EuRoB nach Ende der Projektlaufzeit ab 2008

 

Die Laufzeit des  INTERREG III B -Projektes „EuRoB II“ endet am 31.12.2007. Mit dem Projekt ist der Grundstein für die Profilierung der Route als anerkanntes Tourismusprojekt gelegt.

Um das Produkt „Europäische Route der Backsteingotik“ nachhaltig zu verfestigen, zu erhalten, zu pflegen, weiterzuentwickeln und zu vermarkten, bedarf es der Institutionalisierung in Form einer juristischen Person zur Fortführung des bislang erfolgreichen Managements sowie zur Einwerbung von Mitteln der öffentlichen Hand und der privaten Wirtschaft  für das gesamte Netzwerk.

 

Auf der im Mai 2007 in Vilnius (Litauen) durchgeführten EuRoB-Konferenz wurde hinsichtlich der Weiterführung der EuRoB der Vorschlag zur Gründung eines internationalen Vereins mehrheitlich befürwortet.

Die Mitgliedschaft in diesem Verein bietet einen einmaligen Wettbewerbsvorteil auf dem europäischen Markt und die Chance, sich auf diesem in einem breiten Verbund zu präsentieren.

Der Zusammenschluss von Hanse-, Kulturhauptstadt- und UNESCO-Städten, Kleinoden und Städten des Binnenlandes mit herausragender Backsteingotik wirkt als Multiplikator für gemeinsame Vermarktungsbemühungen aller beteiligten Städte. Städte- und Kulturreisen bilden das Reisemotiv Nummer eins. In der Konsequenz werden kurz- bis mittelfristig  Arbeitsplätze in den Bereichen von Hotellerie und Gastronomie, von Museen, Theatern und Kulturschaffenden sowie dem Reisegewerbe entstehen.

 

Die Hansestadt Anklam ist als vollwertiger Partner mit Produkten und Marketingaktivitäten  in der Route vertreten. Maßnahmen wie z. B. Beschilderung der Gebäude 2007, Vorstellung Nikolaikirche und Kirche St. Marien in den wissenschaftlichen Fachpublikationen, Erarbeitung kleinerer Reiseangebote durch Lokal vernetzte Partner- bspw. Nordroute von Wismar Bad Doberan, Rostock, Stralsund, Greifswald, Anklam, Neubrandenburg etc. wurden realisiert; ein Städteflyer für Anklam wird kurzfristig fertig gestellt sein.

Der künftige „Verein Europäische Route der Backsteingotik e.V.“ wird die Grundlage für die Generierung von Mitteln aus der privaten Wirtschaft und der öffentlichen Hand sowie die Anerkennung als „Europäische Kulturroute“ bilden. Um nach 2007 arbeitsfähig zu sein und eine zielgruppenspezifische Produktentwicklung voranzutreiben, ist jedoch die Grundfinanzierung durch die Mitgliedsstädte Voraussetzung.  

Optimales Ziel ist die Mitgliedschaft aller derzeitigen Partner der Route (derzeit 31). Die bereits bestehende und funktionierende Zusammenarbeit könnte unproblematisch fortgesetzt werden.

Eine  Mitgliedschaft im Verein bietet zudem alle Vorteile bei der Umsetzung von bspw. Anschlussmaßnahmen, mystery checks (Qualitätskontrolle),  Einbindung von lokalen Einzelprojekten der Partner in Förderprojekte des Vereins, Möglichkeit weiterer EU-Mittel bei Initiierung neuer Projekte, ständige Pflege und Aktualisierung der Daten in den Webmedien der EuRoB, Initiierung weiterer Partnerschaftsprojekte, weitere kostenfreie Nutzung von bestehenden Produkten, Marken Label, Corporate Design, Werbeauftritten etc.

 

Der Sitz des Vereins „Europäische Route der Backsteingotik e.V.“ wird in Berlin sein. Die Gründungsversammlung für den Verein ist im Rahmen der Abschlusskonferenz der EuRoB in Greifswald vom 25.10 bis 27.10.2007 geplant.

Die Mitgliedschaft im  Verein ist an die Erfüllung eines Kriterienkatalogs (Anlage 1) gebunden. Die Kriterien werden durch die Hansestadt Anklam erfüllt.

 

Aus der Anlage 2Leistungs- und Produktkatalog – sind die Leistungen und Produkte des zukünftigen Vereins ersichtlich.

 

Der Entwurf der Vereinssatzung liegt dieser Vorlage als Anlage 3 bei.

 

 

 

 


Finanzielle Auswirkungen:

Finanzielle Auswirkungen:

 

Für die Mitgliedschaft im künftigen „Verein Europäische Route der Backsteingotik e.V.“ ist ein Vereinsbeitrag je Partner in Höhe von jährlich 2.500€ zu entrichten. Der Beitrag wäre ab 2008 jährlich im Haushalt der Hansestadt Anklam zu sichern.

Anlagen:

Anlagen:

 

Anlage 1 -               Kriterienkatalog

Anlage 2 -               Leistungs- und Produktkatalog

Anlage 3 -               Entwurf der Vereinssatzung des künftigen Vereins „Europäische Route der Backsteingotik e.V.“