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Beschlussvorschlag:
Die Stadtvertretung der Hansestadt Anklam
Variante I
beschließt das „Konzept zur Entwicklung der Stadtbibliothek Johann Christoph Adelung Anklam zum Bibliotheks- und Begegnungszentrum der Region“ als Leitfaden der zukünftigen Arbeit der Bibliothek und beauftragt die Verwaltung mit der Umsetzung und spricht sich damit für den Umzug der Stadtbibliothek Johann Christoph Adelung Anklam in die dafür noch zu errichtenden Geschäftsräume der Grundstücks- und Wohnungswirtschafts GmbH Anklam in der Nikolaikirchstraße/Brüderstraße aus. Die Stadtvertretung nimmt die damit verbundene Mehrbelastung des Ergebnishaushaltes i.H. von ca. 71 TEUR p.a. (Finanzhaushalt 43 TEUR) zur Kenntnis.
Variante II
spricht sich gegen einen Umzug der Stadtbibliothek Johann Christoph Adelung Anklam aus und nimmt zur Kenntnis, dass die Umsetzung des „Konzeptes zur Entwicklung der Stadtbibliothek Johann Christoph Adelung Anklam zum Bibliotheks- und Begegnungszentrum der Region“ damit nicht möglich ist.
Sachdarstellung:
Die Stadtbibliothek Johann Christoph Adelung ist in Anklam und der Region sowie in der Bibliothekslandschaft M-V etabliert und anerkannt, sie genießt große regionale und überregionale Wertschätzung, was sich u.a. in der Auszeichnung zur „Bibliothek des Jahres 2015“ durch den Deutscher Bibliotheksverband Mecklenburg-Vorpommern wiederspiegelt.
Trotz dessen, dass die Bibliothek im Rathaus „schwer zu finden“ ist, konnte in den zurückliegenden Jahren durch eine fachlich versierte Medienbestandsreduzierung und –-modernisierung, intensive Öffentlichkeitsarbeit, Netzwerkarbeit und zunehmend stark genutzte Veranstaltungsangebote eine positive Bilanz in puncto Ausleihen und Leser gezogen werden.
Bibliothek und Verwaltung sind der Meinung, dass sich aus einem neuen Standort an einem stärker frequentierten und sichtbaren Bereich die Chance ergäbe, die Bibliothek als Dritten Ort der Gesellschaft, neben der Arbeits- und Wohnstätte, noch fester zu etablieren, und ihr Leitmotiv „meet & read“ optimal umzusetzen.
Hier bieten sich natürlich die neu entstehenden Räume im Rahmen des Stadtumbaus an, die für eine öffentliche Nutzung prädestiniert sind und nicht in Konkurrenz mit gewerblich nutzbaren Räumen stehen.
Die Bibliothek in modernen, neu gestalteten Räumen in der Nikolaikirchstraße und mit stark erweiterten Öffnungszeiten an den Achsen zwischen Markt/Ikareum und Parkhaus sowie Hotel und Parkhaus könnte zum Lieblingsplatz, zur Leseecke, zum Wohnzimmer der Hansestadt werden.
Eine positive Annahme der neuen Bibliothek als Hotspot des Miteinanders im Herzen der Stadt ist zu erwarten, die Anzahl der Nutzer, der täglichen Besuche und auch der Tagesleser (Touristen und Gäste der Stadt) würde zunehmen.
Eine multifunktionale Bibliothek, die sich auf die kulturellen, wissenschaftlichen, digitalen und sozialen Bedürfnisse der Besucher einstellt, weist als Treffpunkt der Generationen in die Zukunft und verbessert, in Nachbarschaft des Ikareums, die Infrastruktur der Hansestadt Anklam entscheidend.
Alternativ ist für einen Standortwechsel auch ein Neubau des Gebäudes unter Inanspruchnahme von Fördermitteln in Betracht gezogen worden. Der Bau einer neuen Bibliothek sowie die sich anschließende Gebäudebewirtschaftung ist für die Kommune jedoch immer – mit und ohne Investitionsförderung eine große finanzielle und personelle Herausforderung Derzeit ist eine Förderung nach Auskunft der Fachstelle nicht möglich.
Soweit die Bibliothek am derzeitigen Standort verbleibt, würden die Inhalte des Konzeptes nicht umsetzbar sein. Die Bibliothek würde sich dennoch bemühen durch eine ständige Evaluation ihrer Arbeit und Anpassung an die Bedürfnisse der Leser als eine moderne Bibliothek ihre Position in der Gesellschaft beizubehalten und soweit möglich auch auszubauen.
Finanzielle Auswirkungen:
Durch den Umzug der Stadtbibliothek zu dem im Konzept favorisierten Standort würden dem Haushalt jährlich zusätzliche Kosten i.H. von ca. 75 TEUR entstehen. Darüber hinaus würden Mieteinnahmen durch innere Verrechnung in Höhe von ca. 28 TEUR ausbleiben.
Die damit verbundene Mehrbelastung des Ergebnishaushaltes i.H. von ca. 103 TEUR p.a. (Finanzhaushalt 75 TEUR) wäre durch den Haushalt der Hansestadt Anklam abzudecken, wobei der Finanzhaushalt den Betrag in einigen Jahren durchaus abfedern könnte, der auf lange Sicht unausgeglichene Ergebnishaushalt allerdings nicht.
Anlagen:
Anlage 1
Konzept zur Entwicklung der Stadtbibliothek Johann Christoph Adelung Anklam zum Bibliotheks- und Begegnungszentrum der Region
Anlage 2
Konzept zur Nachnutzung der Räume der Stadtbibliothek (wird zur Sitzung des Ausschusses für Finanzen nachgereicht)
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