Auszug - Bericht über die Belange der Feuerwehr (Herr Hauptbrandmeister Bernd Zahn)  

öffentliche/nicht öffentliche Sitzung der Stadtvertretung
TOP: Ö 6
Gremium: Stadtvertretung der Hansestadt Anklam Beschlussart: (offen)
Datum: Do, 30.01.2014 Status: öffentlich
Zeit: 15:30 - 18:44 Anlass: Sitzung
Raum: Beratungsraum 29 - Rathaus II
Ort: Burgstraße 15, 17389 Anklam

 

Herr Zahn, als Wehrführer, hält seinen Bericht zur Freiwilligen Feuerwehr Anklam.

 

Der Bericht liegt der Sitzungsniederschrift als Anlage bei.

 

Im Anschluss an den Bericht beantwortet Herr Zahn die Anfragen der Stadtvertreter.

 

Frau Reese bedankt sich für die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr Anklam und äußert Unverständnis gegenüber Unternehmen, die Feuerwehrleute als Mitarbeiter nicht zu schätzen wissen.

 

Frau Zeretzke hinterfragt mögliche Gründe für einen Ausschluss von Kameraden aus der Feuerwehr.

 

Laut Herr Zahn ist dies hauptsächlich die Inaktivität der Kameraden, kein Erscheinen zum Dienst, zur Weiterbildung oder zum Einsatz über einen längeren Zeitraum.

 

Herr Dr. Schultz äußert, dass die Aufnahme in die Freiwillige Feuerwehr eine Regelanfrage in Bewerbungsgesprächen für den öffentlichen Dienst sein sollte.

Sofern durch den Bewerber diese Bereitschaft erklärt wird, hat er entsprechend Vorrang bei der Stellenbesetzung.

Er möchte von Herrn Zahn eine Einschätzung zum Personalbestand in der Feuerwehr und zur technischen Ausrüstung.

 

Die technische Ausstattung ist in Ordnung, veraltete Technik wird ausgetauscht.

Der Personalbestand bleibt unter Beachtung von Zu- und Abgängen konstant. Auch der Altersdurchschnitt der Kameraden im aktiven Dienst von knapp 40 Jahren ist gleichbleibend.

Ein großes Problem ist die Tageseinsatzbereitschaft in Anklam. Auch sind Einsätze außerhalb der Stadtgrenze zwiespältig, denn dadurch wird das eigentliche Territorium der Feuerwehr vernachlässigt.

 

Herr Kohn berichtet von einem Gespräch zwischen ihm und einigen Kameraden der Feuerwehr.

Er beschreibt die Moral der Feuerwehrleute als „total am Boden“. Dies begründen sie unter anderem mit Desinteresse des Bürgermeisters und nicht umgesetzter Versprechen.

 

Herr Brüsch gibt aber zu bedenken, dass es auch Situationen gibt, in denen der Arbeitgeber seine Mitarbeiter nicht sofort für einen Feuerwehreinsatz freistellen kann.

Die Problematik um das Feuerwehrhaus in Stretense ist nicht erst mit der Eingemeindung von Pelsin und Stretense entstanden. Vielmehr haben es die dortigen Gemeindevertreter vor Jahren versäumt Fördermittel beim Land zu beantragen. Daher empfindet er die Forderungen und Kritiken diesbezüglich als nicht gerechtfertigt.

 

Herr Kohn stellt den Antrag auf Rederecht für den stellvertretenden Wehrführer, Herrn Heiko Laß.

 

Abstimmungsergebnis:

 

Ja-Stimmen:

21

Nein-Stimmen:

0

Enthaltungen:

0

 

Damit erhält Herr Laß Rederecht.

 

Herr Laß bezieht sich auf die letzte Zusammenkunft zum Dienst, an welcher der Bürgermeister, aus scheinbar privaten Gründen nicht teilgenommen hat. Die Kameraden der Feuerwehr sind immer zur Stelle, unabhängig ob ein Familienausflug o.Ä. geplant ist.

Auch er sieht das Desinteresse des Bürgermeisters, als einen Hauptgrund für die schlechte Grundstimmung in der Kameradschaft.

 

Herr Lehrkamp äußert die Bitte, dass sich die beteiligten Parteien, nämlich die Feuerwehr, das Ordnungsamt und die Verwaltungsspitze zeitnah um Klärung der angesprochenen Probleme, da hier ein sicherheitsrelevanter Bereich betroffen ist.

Er fragt, ob es gesetzwidrig ist, wenn die Stellenausschreibungen der Stadt eine Formulierung enthalten wie „Bei gleicher Eignung werden Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr bevorzugt.“.

 

Herr Galander erklärt, dass dieser Zusatz in Ausschreibungen nicht zulässig ist, sonst wäre dies schon längst so aufgenommen worden.

Er möchte auch gern die Motive der schlechten Stimmung innerhalb der Feuerwehr ergründen.

Auch ist er bereit, wie von Herrn Lehrkamp vorgeschlagen, sich erneut mit allen Beteiligten zusammen zu setzen um Lösungsansätze zu finden. Ein ähnliches Gespräch gab es vor etwa 6 Monaten.

Bezogen auf das Feuerwehrhaus Stretense betont Herr Galander, dass zwischen den Wehren kein Unterschied gemacht wird. Vielmehr sieht er jedoch die Möglichkeit, statt für mehrere hunderttausend Euro ein neues Feuerwehrhaus zu bauen, kostengünstigere Zwischenlösungen zu schaffen, die den Kameraden die gewünschten Dusch- und Toilettenräume bescheren. Dafür sind 60.000 EUR im Haushalt eingeplant.

Unter dem Gesichtspunkt der regionalen Problematiken wie dem demografischen Wandel und fehlenden Nachwuchskräften hält er einen Neubau schlicht für nicht vertretbar.

 

Herr Starigk bedankt sich bei Herrn Zahn und verabschiedet ihn sowie Herrn Laß.

 

Herr Rusch und Frau Rauchmann verlassen die Sitzung mit dem Beginn der Pause um 17:05 Uhr.

 

Die Pause schließt sich von 17:05 Uhr bis 17:35 Uhr an.

 

Damit sind 19 Stadtvertreter anwesend.