Auszug - Informationen zur Sanierung der Eisenbahnbrücke B109/B110  

öffentliche/nicht öffentliche Sitzung der Stadtvertretung
TOP: Ö 3
Gremium: Stadtvertretung der Hansestadt Anklam Beschlussart: (offen)
Datum: Do, 12.02.2015 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:00 - 18:45 Anlass: Sitzung

 

Zum Tagesordnungspunkt 3 ist ein Kamerateam von „Vorpommern TV anwesend. Deshalb bedarf es gemäß § 7 der Geschäftsordnung einer geheimen Wahl, ob die Film- und Tonaufnahmen gestattet werden.

 

Der Wahlvorstand setzt sich aus Frau Zerbe, Herrn Schröder und Herrn Campe zusammen.

Nach der geheimen Wahl steht folgendes Ergebnis fest:

 

Anzahl der abgegebenen Stimmen: 22

Anzahl der gültigen Stimmen: 22

 

Wahlergebnis:

 

Ja-Stimmen:

21

Nein-Stimmen:

0

Enthaltungen:

1

 

Somit sind die Filmaufnahmen genehmigt.

 

 

Es folgen die Ausführungen von Herrn Christian Pegel - Minister für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung.

 

Dabei werden von ihm u.a. folgende Stichpunkte angesprochen:

  • die Eisenbahnbrücke wurde 1988 in Verkehr genommen
  • 1999 erfolgte eine Sanierung
  • bei aktuellen Untersuchungen wurden starke Mängel am Beton, Stahl etc. festgestellt die Standhaftigkeit leidet dadurch massiv
  • es wurden intensive Prüfungen durchgeführt (Bohrungen, Röntgentechnik etc.)
  • Ergebnis: man hat noch 2 Jahre Zeit zu sanieren, sonst ist es nicht mehr wirtschaftlich
  • jetzt 1,8 Mio. Euro investieren um wieder für 2-3 Jahrzehnte verkehrssicher zu machen
  • Abwägungen der Alternativen

neue Brücke

  • würde ca. 5 Mio. Euro kosten
  • alte Brücke erst 1988 in Betrieb genommen
  • lange Dauer
  • Planfeststellungsverfahren erforderlich, auch sehr zeitintensiv
  • Bahntrasse betroffen

Sanierung

  • kein Planfeststellungsverfahren erforderlich
  • Kosten nur 1,8 Mio. Euro
  • 2015 muss zwingend begonnen werden
  • hochmorastiger Baugrund – Absenkungen von 1 cm pro Jahr

 

  • geplantes Vorgehen bei der Sanierung
    • Bauzeit 2 mal 7 Monate
    • jeweils einseitige Sperrungen mit wechselseitigen Befahren
    • Ampelregelung
    • weiträumige Beschilderung, bereits auf Autobahn und Bundesstraßen
    • zwischen den Bauphasen 2 befahrbare Spuren für Hauptsaison und Rübenkampagne
    • 3 mal 3 Tage Vollsperrung nötig
    • Rettungsfahrten und Sondereinsatzfahrzeuge dürfen trotzdem fahren
  • Alternativen zur halbseitigen Sperrung wären Behelfsbrücke oder Reaktivierung Bahnübergang
    • Behelfsbrücke zeitlich nicht umsetzbar, Voraussetzungen wie beim Neubau
    • Bahnübergang zu gefährlich, Eingriff in Bahnverkehr, zeitlich auch nicht realisierbar
  • Ampelverkehr in der Regel 5 Min Wartezeit, maximal jedoch 10 Min
  • Sanierung nur so möglich und Aufschieben der Sanierung nicht denkbar – nur so ist langfristige Sicherung der Brücke möglich
  • Sommermonate durch die 2 mal 7 Monate andauernden Bauabschnitte frei

 

Nachfragen der Stadtvertreter werden durch Herrn Pegel beantwortet.

 

Frau Zeretzke möchte wissen, ob man den Schwerlastverkehr reduzieren kann, um die Brücke zu schonen. Desweiteren möchte sie wissen, wie der Schülerverkehr geregelt wird.

              Der Vermeidungsverkehr ist ein schwierige Thema, zumal der Bund die Bundesstraßen für den gesamten Verkehr finanziert hat.

Weiter führt der Minister aus, dass die Regelung des Schülerverkehrs im Zuge des Bauablaufplanes mit dem durchführenden Unternehmen geplant wird. Aber man wird versuchen, die 3 mal 3 Tage Vollsperrung auf günstige Zeiten wie ein Wochenende oder die Ferien zu legen.

 

Herr Sommerfeld erkundigt sich nach dem Bauablaufplan.

              Herr Pegel erläutert, der Bauablaufplan wird erst nach der Ausschreibung mit dem entsprechenden Bauunternehmen gemacht.

 

Herr Wieczorkowski fragt, ob noch andere öffentliche Informationsveranstaltungen geplant sind und ob bereits ein detaillierter Zeitplan vorliegt.

Es wurden an alle Haushalt in Bereich Anklam, Anklam Land, Murchin und Ziethen Flyer verteilt (Anlage zum Protokoll). In der kommenden Woche auch im Bereich Usedom Süd, versprich der Minister. Ansonsten wird es neben dieser Informationveranstaltung heute keine weiteren Termin geben, da das zeitlich - bei allen aktuellen Bauvorhaben im Land - nicht realisierbar ist.

 

Herr Kohn möchte wissen, warum die Lage jetzt so akut ist, wenn bereits 1999 Untersuchungen durchgeführt wurden und seit wann die Alternativen geprüft wurden.

Herr Pegel führt aus, dass es erst jetzt aufgefallen ist, weil die intensiven Untersuchungen nicht bei den regelmäßigen Kontrollen durchgeführt werden, sondern erst wenn entsprechende Anzeichen sichtbar sind. Die gesamten Planungen haben 2012 begonnen und wurden seitdem intensiv verfolgt.

 

Herr Dr. Schultz fragt, ob ein dauerhaftes einseitiges Befahren, analog einer Brücke auf der B96, als Alternative geprüft wurde.

Desweiteren führt Herr Schülke aus, dass der alte Bahnübergang eine Alternative zu sein scheint, zumal dann auch das gesamte Bauvorhaben schneller ablaufen könnte als bei einer halbseitigen Sperrung.

Die Nutzung des alten Bahnübergangs parallel zur Ortsumgehung wurde ein Verkehrschaos hervorrufen, entgegnet Herr Pegel. Seine Mitarbeiter sind sehr sensibel mit der gesamten Thematik umgegangen und haben alle Alternativen ausgiebig geprüft und abgewogen.

Herr Galander fragt an dieser Stelle, da das Stichwort gefallen ist, wann mit der Fertigstellung der Ortsumgehung zu rechnen ist. Herr Pegel sagt, dass es Ende April – Anfang Mai soweit sein wird.

 

Abschließend möchte Herr Brüsch wissen, wann genau für das Ministerium die beschriebene Saison ist.

              Herr Pegel sagt, dass die Hauptaktionszeit der Zuckerfabrik ausschlaggebend ist.

 

 

Herr Brüsch bedankt sich beim Herrn Minister Pegel für die umfassenden Informationen.