öffentliche/nicht öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bau, Stadtentwicklung und Immobilienmanagement | |||
TOP: | Ö 3 | ||
Gremium: | Ausschuss für Bau, Stadtentwicklung und Immobilienmanagement | Beschlussart: | (offen) |
Datum: | Mi, 12.03.2014 | Status: | öffentlich/nichtöffentlich |
Zeit: | 17:00 - 18:50 | Anlass: | Sitzung |
Herr Braun stellt das in Gemeinschaftsarbeit der architektur:fabrik:nb und der REKONSTRA GmbH Anklam erarbeitete Parkentwicklungskonzept anhand von belegbarem Kartenmaterial vor, gibt Erläuterungen und weist auf Besonderheiten hin.
Gartendenkmalplanerischer Leitzustand
Die Parkanlage befand sich zu keinem Zeitpunkt in einem idealen Zustand eines nach Planwerk gestalteten Parks. Zudem variierte bzw. wuchs die Parkfläche in Ihrer Ausdehnung mit der Zeit, sodass erst mit Festlegung des Denkmalbereichs die Grenzen eindeutig wurden. Aus der hier aufgeführten Bestandsaufnahme und Bewertung heraus werden folgende Elemente als Leitobjekte/Charakteristikum benannt:
•Parkallee
•Schmuckplätze vor und nach 1945, insbesondere Denkmalplätze und das Rondell auf der Westseite
•Bäume (vor allem Altbestand) und damit verbundene Raumbildung
•Tiergehege
•historisches Wegenetz des Parks
•historisches Wegenetz aus der Zeit vor der Parkgestaltung, wie Langer- und Kurzer Steig und Schornsteinfegerweg
•Wiesen- und Lichtungsbereiche
•Entwässerungsanlagen
Verluste, Ergänzungen und deren Beurteilung
Verluste
Wesentliche historische parkgestalterische Elemente gingen verloren:
•Hain und Wegeführung am Gefallenendenkmal
•Baumrondell (Westseite)
•Wege
•Bäume
•Historische Spuren (Grabensystem, Teile der Stadtmauer, Friedhof)
•Zugang zum Schornsteinfegerweg
Ergänzungen
Im Wesentlichen wurden ergänzt:
•Tiergehege
•Denkmäler
•Park- und Freiflächen (zuvor Gartenflächen)
•Pflanzflächen
•Brücken
•Spielplatz
•Freilichtbühne (temporär)
•Wegeführungen aufgrund von „Trampelpfaden“
Denkmalpflegerisches Zielkonzept (DZ)
Das Ziel ist, die historische Substanz im Stadtpark Anklam durch denkmalpflegerische Maßnahmen zu sichern und zu erhalten, bzw. Struktur und Funktion als Gesamtkunstwerk wieder zugänglich und erlebbar werden zu lassen. Ziel eines Park- und Pflegewerks (PPW) soll es späterhin sein, die Raumbildung sowie die historischen Elemente mittel- bis langfristig wieder herzustellen. Zum Erreichen dieses Ziels gehören im Wesentlichen folgende Maßnahmen:
•Entfernen der nicht gem. § 20 Naturschutzausführungsgesetz M-V geschützten Bäume
•Herausstellen des Altholzbestands
•Auslichten von verwilderten Bereichen
•Bestandsgetreue Neuanlage der Historischen Parkelemente (Baumrondell, Hain um den sterbenden Löwen, Wegeführung)
•Vervollständigung der Parkallee als doppelreihige Lindenallee
•Auslichten von Sichtachsen
•Herausstellen, Restaurierung der Denkmäler und Gestaltung der umliegenden Flächen
•Nachpflanzung von Bäume an historischen Standorten
•Anpassung der Parkgestaltung nach den heutigen Nutzungsbedürfnissen der Nutzer (Sicherheit, Erholungswert, Freizeitangebot, Barrierefreiheit, etc.)
•Neustrukturierung und Sanierung des Tiergeheges
•Sanierung des Entwässerungssystems einschließlich eines teilweisen Wiederherstellens historischer Bestandteile
Diesen Maßnahmen müssen Prioritäten zugeordnet werden, um sie anhand ihrer Notwendigkeit der Umsetzung entsprechend technischer Bedingungen (gärtnerisch und tiefbautechnisch) und wirtschaftlichen Kapazitäten (einschließlich in Förderprogrammen) unterzubringen.
Zusammenfassung aus Sicht der Parkentwicklung
Prägend für den Stadtpark waren weite Rasenflächen, welche durch Gehölzgruppen gerahmt wurden. Dieses ließ dem Spaziergänger immer neue Raumerlebnisse und Perspektiven erfahren. Eine kurvige Wegeführung erhöhte die Individualität der einzelnen Räume und schuf eine hohe Aufenthaltsqualität. Somit ist der Stadtpark Anklam nicht nur ein „einfacher Park“ sondern ist als Zeitdokument zu betrachten. Es werden verschiedene Zeithorizonte erlebbar. Durch denkmalgerechte Planung soll er zu neuem - alten Glanz gelangen (im Sinne einer Planung die sich am historischen Stand orientiert und auf heutige Nutzungen eingeht).
Bedeutung für die Hansestadt Anklam
Zeitdokument - Stadtgeschichte
Grüne Mitte - Natürliche Elemente, Ruhe, zentraler Park
Aufenthaltsbereich - Wohnumfeld, Ergänzung der Altstadt- und der
Vorstadtbereiche, Umgebung der Schulbereiche
- ein benutzbarer Park für Einwohner und Besucher
Frau Scheitler verlässt um 17:30 Uhr die Sitzung.
Nach der Vorstellung stellt Herr Teschner sich den Fragen der Ausschussmitglieder.