Auszug - Gespräch mit Vertretern der Anklamer Flugplatz GmbH  

öffentliche/nicht öffentliche Sitzung des Ausschusses für Finanzen
TOP: Ö 2
Gremium: Ausschuss für Finanzen Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 04.02.2013 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:30 - 18:30 Anlass: Sitzung

 

Frau Wichmann – Geschäftsführerin der Anklamer Flugplatz GmbH – gibt Auskünfte zur Konzeption des Flugplatz, dem Personal sowie der Wirtschaftslage.

 

Frau Wichmann erläutert zum Personalbestand, dass zum 01.01.2012 Herr Probst als Geschäftsführer aufgehört hat. Sein Nachfolger, Herr Bolschwig, wurde in der Probezeit gekündigt und seit dem 05.07.2012 ist Frau Wichmann Geschäftsführerin. Sie ist 20% Geschäftsführerin und 80% Flugleiterin. Seit dem 01.01.2013 ist eine weitere Flugleiterin mit 30h/Woche eingestellt. Desweiteren gibt es 3 Flugleiter auf Honorarbasis, welche im Notfall eingesetzt werden können. Es gibt drei Mini-Jobber und einen Hausmeister. Dieser wird ab dem 01.07.2013 auch 30h/Woche tätig sein. Frau Wichmann hofft, dass diese Struktur bestand hat und die Personalkosten dauerhaft gesenkt werden.

 

Weiterhin führt Frau Wichmann aus, dass die Zielsetzung aus der bestehenden Konzeption – mit Ausnahme der Autorennbahn – durchaus realistisch sind. Die aufgeführten Dienstleistungen (Flugbetrieb, Kraftstoffverkauf, Vermietung, Verpachtung) sind ebenfalls identisch geblieben. Die beiden Großmieter (deutsche Post AG und die Bundespolizei) sind wichtige Einnahmequellen. Die Mietverträge müssen aber überarbeitet werden, da die bestehenden Verträge inkl. pauschaler Nebenkosten sind.

 

Ein bestehendes Problem ist die Liquidität des Flugplatzes. Durch das Geld der Stadt konnten offene Verbindlichkeiten für notwendige Reparaturen beglichen werden. Eine Analyse der Gewinn- und Verlustrechnung soll als Anlage zur überarbeiteten Konzeption beigefügt werden.

 

Frau Wichmann erklärt, dass Anklam als Verkehrslandeplatz einen vergleichsweise guten Stand hat. Auf Nachfrage von Herrn Wieczorkowski präzisiert Frau Wichmann, dass es um einen regionalen Vergleich in Mecklenburg-Vorpommern geht.

 

Frau Reese bemängelt, dass in den Ausführungen konkrete Zahlen gefehlt haben und möchte wissen, wie sich die Personalkosten entwickeln werden. Frau Wichmann zeigt auf, dass 2012 Personalkosten in Höhe von 144.000 € angefallen sind. 2013 werden es 126.000 € sein und 2014 nur noch 120.000 €.

Weiterhin möchte Frau Reese wissen, wie das Jahr 2012 ungefähr abgeschlossen wurde. Frau Wichmann meint, dass es sich ähnlich wie in den vergangenen Jahren verhält und ein Zuschuss der Stadt nötig sein wird.

 

Herr Wieczorkowski möchte erfahren, wer für die Kündigung von Herr Bolschwig verantwortlich war. Frau Wichmann erklärt, dass die Kündigung des Geschäftsführers in den Aufgabenbereich der Gesellschafterversammlung gehört.

 

Desweiteren möchte Herr Wieczorkowski wissen, wie der Stand beim Wirtschaftsplan ist, da dieser im Zusammenhang mit dem Nachtragshaushalt nicht fortgeschrieben wurde. Frau Wichmann verdeutlicht, dass derzeit am Wirtschaftsplan gearbeitet wird. Die Finanzplanung ist bereits fertig, wurde aber noch nicht beschlossen. Sobald Herr Galander wieder genesen ist, soll die Gesellschafterversammlung einberufen werden.

 

Wie Frau Wichmann die Zukunft des Flugplatzes einschätzt, möchte Herr Wieczorkowski erfahren. Frau Wichmann führt aus, dass der Flugplatz beliebt ist. Die finanzielle Situation sei aber von vielen Faktoren abhängig, wie z.B. der Flugintensität und Höhe des Kraftstoffverbrauches der Bundespolizei.

 

Frau Reese fragt nach der Höhe der Start-und Landegebühr und wie sie im Vergleich zu anderen Flugplätzen ist. Frau Wichmann erläutert, dass ein Ultra-Leicht-Flieger 3,50 € - 5,00 € bezahlt, die 172er Cessna zahlt 6,40 € und die Flugschule bekommt 50% Ermäßigung auf alle Starts und Landungen. Die Gebühren müssen überarbeitet werden aber man muss sich bewusst sein, je höher die Gebühr ist, desto weniger wird der Flugplatz angeflogen. Im Vergleich zu anderen Flugplätzen liegen unsere Gebühren in der Waage Peenemünde beispielsweise ist wesentlich teuer. Frau Reese entgegnet, dass Sie bei einem Vor-Ort-Besuch durchaus das Gefühl hatte, dass die Flieger bereit wären mehr zu bezahlen. Die Preise stehen in keinem Verhältnis zu den Personalkosten und der Technik die vorgehalten werden muss. Dennoch ist sich Frau Reese bewusst, dass das finanzielle Problem dadurch nicht zu lösen ist.

 

Frau Zeretzke möchte wissen, wie viele Kleinmieter es beim Flugplatz gibt. Frau Wichmann sagt, dass es zur Zeit mehr als 7 Mieter sind – u.a. das Aeronauticon, der Segelfliegerverein, die freie Tankstelle mit Heizölhandel, eine LKW-Spedition, ein Schäfer, eine Pension und Öko-Bau Kluge GbR.

 

Es werden keine weiteren Fragen an Frau Wichmann gestellt. Frau Reese bedankt sich bei Frau Wichmann für die Informationen.