Auszug - Einwohnerfragestunde (gemäß § 15 Abs. 2 der Geschäftsordnung der Stadtvertretung)  

Sitzung der Stadtvertretung der Hansestadt Anklam
TOP: Ö 4
Gremium: Stadtvertretung der Hansestadt Anklam Beschlussart: (offen)
Datum: Do, 08.12.2016 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 15:30 - 19:48 Anlass: Sitzung
Raum: Gotisches Giebelhaus
Ort: Frauenstraße 12, 17389 Anklam

Herr Brüsch informiert, dass Einwohner, die das 14. Lebensjahr vollendet haben, die Möglichkeit erhalten, im öffentlichen Teil der Sitzung Fragen an die Mitglieder der Stadtvertretung sowie den Bürgermeister zu stellen und Vorschläge oder Anregungen zu unterbreiten. Die Fragen, Vorschläge und Anregungen dürfen sich dabei nicht auf Beratungsgegenstände der stattfindenden Sitzung beziehen. Für die Fragestunde ist eine Zeit von 30 Minuten vorgesehen. Weiter macht er darauf aufmerksam, dass das hier Gesagte von einem Tonband aufgezeichnet wird. Sobald die Niederschrift der Sitzung der Stadtvertretung bestätigt ist, werden die Tonbandaufzeichnungen gelöscht.

 

 

Herr Dr. Wolfgang Bordel, für die Vorpommersche Landesbühne

(Einrichtung in der Hansestadt Anklam, damit Einwohner im Sinne des Gesetzes)

 

Herr Dr. Bordel spricht für 51 Mitarbeiter, darunter 34 Anklamer Bürger, sowie 42 Auszubildende, einschließlich der Auszubildenden der Theaterakademie, der Vorpommerschen Landesbühne.

Er fragt die Mitglieder der Stadtvertretung, im Namen seiner Mitarbeiter, was macht die Vorpommersche Landesbühne  falsch.

Machen wir zu wenig Theater? Machen wir zu viel Theater?

Die Vorpommersche Landesbühne ist vom Deutschen Bühnenverein als effizientestes Theater der Bundesrepublik ausgezeichnet worden. Einen besseren Beweis dafür, dass wir mit dem zur Verfügung stehenden Geld verantwortlich umgehen, kann es eigentlich nicht geben. Trotzdem werden wir auf eine ganz besondere Art und Weise immer gekürzt. Letztes Jahr waren es 2.000 EURO, da hatten wir noch Glück. Dieses Jahr wurde um 9.000 EURO gekürzt. Das klingt vielleicht nicht viel, aber für uns ist es existentiell. Innerhalb von wenigen Wochen bekommt man die Mitteilung, nicht als Aprilscherz, sondern zum Jahresende, es ist wieder weniger Geld zu erwarten. Das reißt bei uns natürlich ein große Lücke, wie sich die Stadtvertreter sicher vorstellen können.

Es steht dann ganz einfach die Frage, was ist falsch? Was machen wir nicht richtig? Ist das Theater tatsächlich, wie behauptet wird, eine „heilige Kuh“, die endlich geschlachtet werden muss? Das wäre natürlich erschütternd. Wir sind durchaus der Meinung, dass durch das Zutun der Vorpommerschen Landesbühne diese Stadt attraktiver wird. Das ist zu bewahren und zu erhalten. Es ist auch nicht so, dass wir in all den Jahren irgendwann einmal etwas mehr bekommen haben. Zu Zeiten von Frau Siewert haben wir 150.000 EURO erhalten, mittlerweile sind es nur noch 100.000 EURO. Es ist nicht so, dass wir Forderungen auf mehr stellen. Es wäre aber schon mal ein schönes Zeichen, wenn das was wir bekommen, schon mal stabil zu bekommen ist.

Eine ganz große Bitte im Namen des Theaters: Wenn es in die Haushaltsplanungen geht, ob es nicht einen Vertrag geben kann, der dem Theater zusichert, was im Haushalt möglich ist für die Erhaltung des Theaters.

Das ist eine große Bitte, die an die Stadtvertreter gerichtet wird, damit wir nicht das Gefühl haben, das schon wieder etwas …. passiert.

Also in diesem Sinne, das ist die Frage. Machen wir etwas falsch? Dann sagen sie uns das. Dann versuchen wir es sofort besser zu machen. Wenn es zu wenig Theater ist – wir gehören ja zu den Theatern die mehr Theater auf  der Bühne machen als Theater ums. Theater. Vielleicht ist das ja ein Fehler. Sagen Sie es, dann ändern wir das. Unsere Bitte wäre– machen Sie einen Vertrag mit uns, damit sie gesichert in die Zukunft schauen können, die wir auch wollen.

 

 

Herr Brüsch

Herr Brüsch erklärt, dass, wegen dem komplexen Thema, die Stadtvertretung eine schriftliche Antwort geben wird.

 

 

Frau Zeretzke

Frau Zeretzke bezieht sich auf einen Zeitungsartikel, in dem der Innenminister damit zitiert wird, dass in der Hansestadt Anklam Luxus finanziert wird. Insofern ist sie sich sicher, dass Herr Dr. Bordel die Antwort schon kennt. Aus seiner politischen Arbeit als Kreistagmitglied kenne es sicher „die Späße“.

Die Fraktion DIE LINKE würde das Theater, die Institution, die ja viel mehr ist als nur die Anklamer Bühne, gerne mehr unterstützen.

Vielleicht sollte generell die Frage gestellt werden, wollen die Bürger in dieser Region überhaupt das Theater. Sie hofft ja. Das muss man dann an andere weiterreichen.

 

 

Herr Dr. Schultz

Die Fraktion der SPD hat intern festgelegt, so schnell wie möglich das Gespräch mit der neuen Kultusministerin, Frau Hesse, zu suchen.

Die Fraktion wird sich dafür einsetzen, dass, ähnlich wie mit anderen Institutionen in der Stadt, ein langfristiger Vertrag abgeschlossen wird. 

 

 

Frau Zeretzke

Sie schlägt vor, dass der Bürgervorsteher federführend in dieser Angelegenheit arbeitet und die Fraktionsvorsitzenden sowie den Vorsitzenden des Ausschuss des Stadtmarketing, Bildung und Soziales in die Erarbeitung des Antwortschreibens einbezieht.

 

 

Herr Wieczorkowski

Herr Wieczorkowski meldet sich als Vorsitzender des Ausschusses für Finanzen und kündigt an, dass Herr Dr. Bordel zur Besprechung der Haushaltsplanung eingeladen wird.

Herr Dr. Bordel kann dann nochmal Erläuterungen geben und Fragen der Ausschussmitglieder direkt beantworten.

 

 

Herr Brüsch fasst zusammen, dass er ein, mit den Fraktionsvorsitzenden abgestimmtes, Antwortschreiben an Herrn Dr. Bordel senden wird.

 

 

Herr Dr. Schultz

Herr Dr. Schultz äußert, auch im Auftrag von Bürgern der Stadt, Unverständnis zu der  Baumaßnahme an der Ecke Steinstraße/Markt. Dort ist jetzt schon wieder eine Ampel in Betrieb. Das kostet alles Geld. Musste es sein, dort jetzt wieder alles aufzureißen? Das ist nicht nachvollziehbar. Kaum fertig, schon wieder aufgerissen.

 

 

 

Er fragt, welche Pflanzen im Bereich des Kreisel an der Bluthsluster Straße eingebracht wurden. Es wurde seitens des Imkervereins mehrfach das Angebot gemacht, sich mit den Planern ins Benehmen zu setzen und Anregungen und Vorschläge zu geben. Das ist nicht erfolgt. Er möchte wissen, welche Pflanzen dort eingebracht wurden.

 

Die Frage wird schriftlich beantwortet.

 

Die Einwohnerfragestunde wird um 15:53 Uhr geschlossen.